Iran steckt in schwerer Energiekrise: Präsident Pezeshkian spricht von „katastrophalem Ungleichgewicht“

Iran steckt in schwerer Energiekrise: Präsident Pezeshkian spricht von „katastrophalem Ungleichgewicht“


Langfristige Misswirtschaft, westliche Sanktionen und mutmaßliche israelische Angriffe verschärfen die Lage dramatisch.

Iran steckt in schwerer Energiekrise: Präsident Pezeshkian spricht von „katastrophalem Ungleichgewicht“

Iran steht vor einer tiefgreifenden Energiekrise, die sowohl auf Jahrzehnte schlechter Verwaltung als auch auf mutmaßliche israelische Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes zurückzuführen ist. In einer Fernsehansprache äußerte Präsident Masoud Pezeshkian seine Besorgnis: „Wir stehen vor sehr ernsten Ungleichgewichten bei Gas, Strom, Energie, Wasser, Geld und Umwelt. Alle diese Bereiche haben ein Niveau erreicht, das zur Krise werden könnte.“

Auswirkungen auf das tägliche Leben

Die Krise hat den Alltag der iranischen Bevölkerung stark beeinträchtigt. Regierungsbehörden müssen ihre Arbeitszeiten einschränken, Schulen bleiben geschlossen oder verlagern ihren Unterricht online, Einkaufszentren verdunkeln ihre Lichter und zahlreiche Fabriken stellen den Betrieb ein. Besonders während der kalten Wintermonate spitzt sich die Lage zu, da die Menschen gezwungen sind, ihre Häuser zu heizen.

Letzte Woche hat die Regierung 17 Kraftwerke stillgelegt, um Gas für die Wärmeversorgung bereitzustellen. Der resultierende Stromausfall führte zu täglichen zweistündigen Blackouts, die mittlerweile verlängert wurden.

Die Ursachen der Krise

Während Misswirtschaft, fehlende Investitionen und westliche Sanktionen die Situation maßgeblich beeinflusst haben, berichtet die New York Times auch von mutmaßlichen israelischen Luftangriffen auf iranische Gasleitungen im Februar 2024. Diese Angriffe zwangen den Iran, auf Notgasreserven zurückzugreifen, was jedoch nur eine temporäre Lösung darstellte. Seit November hat sich die Lage weiter verschärft.

Geopolitischer Kontext

Zusätzlich zur Energiekrise steht der Iran außenpolitisch unter enormem Druck. Der Fall des Assad-Regimes in Syrien, die Schwächung seiner Verbündeten Hamas und Hisbollah sowie drohende strengere Sanktionen der neuen US-Regierung setzen das Land weiter unter Druck. Beobachter erwarten, dass die Islamische Republik mit weiteren wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen konfrontiert wird.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Tasnim News Agency, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48168935


Sonntag, 22 Dezember 2024

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