Israel plant Gesetz: Keine Lehrer mit Abschlüssen aus palästinensischen Institutionen
Regierung beschließt Reform zur Sicherstellung von Lehrstandards und nationaler Sicherheit.
Die israelische Ministerialkommission für Gesetzgebung hat den Entwurf eines Gesetzes genehmigt, das die Anstellung von Lehrkräften mit akademischen Abschlüssen aus der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) verbietet. Trotz Widerstands des Generalstaatsanwalts soll der Entwurf bereits diese Woche zur ersten Lesung in der Knesset vorgelegt werden.
Der Vorschlag sieht vor, dass der Generaldirektor des Bildungsministeriums die Beschäftigung von Lehrern ablehnen kann, deren akademische Qualifikationen an palästinensischen Institutionen erworben wurden. Für bereits im Bildungssystem tätige Lehrkräfte sowie für Absolventen vor Inkrafttreten des Gesetzes ist eine Übergangsregelung vorgesehen. Diese ermöglicht es, die nötigen Qualifikationen in Israel nachzuholen, um die Arbeit fortsetzen zu können.
Hintergründe und Ziele
Laut MK Amit Halevi (Likud) ist das Gesetz ein entscheidender Schritt im Kampf gegen „terroristische Infrastruktur“, insbesondere im Bildungswesen. „Wenn wir dieses Gesetz verabschieden, wird niemand, der an PA-Institutionen studiert hat, die Israel delegitimieren und Terrorakte glorifizieren, hier unterrichten können,“ erklärte er.
Der Likud-Abgeordnete Avihai Boaron fügte hinzu: „Von 6.720 Lehrkräften haben etwa 5.000 an palästinensischen Universitäten studiert. Von diesen sind 1.000 weder israelische Staatsbürger noch Jerusalemer Einwohner, sondern Bewohner der Palästinensischen Autonomie. Trotzdem werden sie aus israelischen Steuergeldern bezahlt. Das ist inakzeptabel.“
Boaron betonte, dass das Gesetz sicherstellen soll, dass Lehrer, die vom israelischen Bildungsministerium bezahlt werden, Abschlüsse von israelischen oder Israel freundlich gesinnten Institutionen haben.
Politische Konsequenzen
Die Gesetzesinitiative stieß auf heftige Kritik, besonders von Befürwortern palästinensischer Autonomie. Gegner sehen darin eine Diskriminierung palästinensischer Absolventen und befürchten, dass der Schritt die angespannte Situation weiter verschärft.
Befürworter argumentieren dagegen, dass die Maßnahme die ideologische Sicherheit im israelischen Bildungssystem stärke und verhindert, dass Schulen als Plattform für feindliche Propaganda genutzt werden. Das Gesetz spiegelt die israelische Regierungsstrategie wider, PA-Strukturen als potenziell sicherheitsgefährdend zu behandeln.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Adiel lo - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7422753
Sonntag, 22 Dezember 2024