Masseneinwanderung nach Israel seit dem 7. Oktober: Starker Zusammenhalt der jüdischen Diaspora in Krisenzeiten
Über 35.000 Juden wanderten nach Israel ein – unerschütterliche Solidarität mit dem jüdischen Staat in schwierigen Zeiten.
Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober hat Israel eine bemerkenswerte Welle jüdischer Einwanderung aus der ganzen Welt erlebt. Laut Daten der Jewish Agency ließen sich bis jetzt rund 35.000 Menschen nieder. Davon emigrierten etwa 31.000 im Jahr 2024 aus mehr als 100 Ländern. Ein Drittel der Einwanderer ist zwischen 18 und 35 Jahre alt, was ein starkes Zeichen für das Engagement junger Juden für die Zukunft Israels ist.
Neuer Rekord bei Aliyah-Anträgen
Das Globale Aliyah-Zentrum in Jerusalem verzeichnet eine immense Zunahme an Anfragen aus westlichen Ländern. Trotz der kriegsbedingten Unsicherheiten setzen tausende Familien alles daran, nach Israel überzusiedeln. Ein Teil der jungen Einwanderer hat sich bereits freiwillig gemeldet, um in die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) einzutreten, während andere spezielle Eingliederungsprogramme durchlaufen, die von der Jewish Agency und dem Ministerium für Aliyah und Integration organisiert wurden.
Parallel dazu brachte die Masa-Organisation weiterhin tausende junge Juden ins Land. Diese Programme fördern das langfristige Engagement für Israel, insbesondere durch kulturellen Austausch und Bildungsinitiativen.
Hilfe für terrorbetroffene Familien und kriegsbedingt betroffene Unternehmen
Die Jewish Agency zeigte sich auch bei der direkten Unterstützung innerhalb Israels solidarisch. Familien, die vom Terror betroffen sind, erhielten durch Spenden der Diaspora rund 80 Millionen NIS (ca. 21,7 Millionen Euro) in Form von Not- und Rehabilitationshilfen. Zudem wurden 8.000 kleine und mittelständische Unternehmen, insbesondere in Reservistengemeinden und an der Nordgrenze, mit Soforthilfen und Krediten in Höhe von 350 Millionen NIS (ca. 95 Millionen Euro) unterstützt.
Für die jüngere Generation wurde das "Campers' Project" ins Leben gerufen. Etwa 1.000 Kinder aus bedrohten Gebieten wurden in von US-amerikanischen und anderen jüdischen Gemeinden geführte Sommer- und Winterlager eingeladen, um einen sicheren Ort zum Erholen zu finden.
Wachsender Antisemitismus als globale Herausforderung
Die steigende Zahl antisemitischer Vorfälle hat die jüdischen Gemeinden weltweit alarmiert. Die Jewish Agency berichtete von einem 100-prozentigen Anstieg antisemitischer Übergriffe seit Oktober. Um die Sicherheit zu verbessern, wurden über 19 Millionen NIS (ca. 5,2 Millionen Euro) in Überwachungstechnik, verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und den Schutz jüdischer Einrichtungen in 62 Ländern investiert.
Darüber hinaus schickte die Agentur 2.300 israelische Emissäre in 65 Länder, um lokale jüdische Gemeinden zu stärken und gegen Antisemitismus zu mobilisieren. Diese Gesandten unterstützen jüdische Studierende an Universitäten und organisieren Solidaritätsbesuche, um das Bewusstsein für die Sicherheitslage Israels zu schärfen. Besonders beeindruckend ist das „Emissaries in Uniform“-Projekt, bei dem 87 Offiziere und Soldaten ihre Erfahrungen aus der aktuellen Krise mit jüdischen Gemeinschaften weltweit teilten.
Ein unerschütterliches Band der Verbundenheit
Die Ereignisse seit Oktober 2023 haben die enge Verbindung zwischen der jüdischen Diaspora und Israel auf eine harte Probe gestellt – und eindrucksvoll bewiesen, dass diese Bindung stärker denn je ist. "Die gegenseitige Verpflichtung zwischen den Juden der Welt und Israel ist ein Lichtblick in dieser herausfordernden Zeit," sagte der CEO der Jewish Agency, Yehuda Stone.
Das Engagement der Diaspora für Israel unterstreicht die zentrale Rolle, die Solidarität und Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Krisen spielen. Die Jewish Agency betont, dass jede einzelne Unterstützung ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Heilung der israelischen Gesellschaft und ihrer internationalen Gemeinschaft ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: JEWISH AGENCY
Sonntag, 29 Dezember 2024