Familie und Hamas beschuldigen Palästinensische Autonomiebehörde für Tod einer jungen Journalistin

Die Palästinensische Autonomiebehörde wird nach dem Tod einer Journalistin in Jenin kritisiert. Die Familie erhebt schwere Vorwürfe, während Hamas von gezieltem Mord spricht.

Die Tötung der 22-jährigen palästinensischen Journalismusstudentin Shatha al-Sabbagh in Jenin hat eine Welle von Anschuldigungen gegen die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ausgelöst. Obwohl die PA behauptet, „gesetzlose Einzelpersonen“ seien verantwortlich, beschuldigen die Familie der Getöteten und die Terrororganisation Hamas die PA, gezielt gehandelt zu haben.

Shatha al-Sabbagh wurde Berichten zufolge während einer Autofahrt mit ihrer Mutter und zwei Kindern erschossen. Die Familie erklärte, ein Scharfschütze der PA-Sicherheitskräfte habe sie tödlich verletzt und wies Behauptungen zurück, es hätten sich zum Zeitpunkt der Tat Terroristen in der Gegend befunden.

Anwar Rajab, der Sprecher der PA-Sicherheitskräfte, wies diese Anschuldigungen entschieden zurück und verurteilte die Tat als „abscheuliches Verbrechen durch Gesetzlose“. Rajab versprach, den Fall zu untersuchen, ohne jedoch näher auf die Vorwürfe einzugehen.

Die Familie Sabbagh sprach in einer Stellungnahme von einer „vorsätzlichen Tat“ und warf der PA vor, „ein repressives Werkzeug“ geworden zu sein, das „Terror gegen das eigene Volk“ ausübe, anstatt es zu schützen. Hamas und der Islamische Dschihad warfen der PA vor, im Auftrag Israels zu handeln und systematisch Palästinenser zu unterdrücken.

Shathas Bruder, Moatasem Sabbagh, ein Mitglied der Hamas-Brigade in Jenin, war kürzlich von PA-Kräften getötet worden. Hamas bezeichnete den Tod der jungen Frau als „kaltblütiges Verbrechen“ und rief zu einem gemeinsamen Widerstand gegen die PA auf.

In Jenin toben seit Wochen blutige Kämpfe zwischen der PA, Hamas und dem Islamischen Dschihad. Beide Terrororganisationen beschuldigen die PA, ihre Maßnahmen dienten lediglich dazu, israelischen Interessen zu entsprechen, und forderten ein Ende des Vorgehens gegen sogenannte Widerstandskämpfer.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild

Montag, 30 Dezember 2024