Hamas-Kämpfer in Jabalya: IDF eliminiert erneut Dutzende Terroristen
Die Lage in Jabalya bleibt angespannt: Trotz wiederholter IDF-Offensiven scheinen die Hamas-Strukturen im Norden Gazas weiter widerstandsfähig. Strategische Manöver und neue Herausforderungen prägen den Konflikt.
Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben am Montag mitgeteilt, in der umkämpften Region Jabalya in Gaza erneut Dutzende Hamas-Terroristen ausgeschaltet zu haben. Dies folgt auf eine Serie von Operationen, bei denen die IDF zuletzt behauptet hatte, den nördlichen Gaza-Streifen weitgehend von Hamas-Kämpfern befreit zu haben.
Die jüngsten Angriffe der IDF basierten laut eigenen Angaben auf einer Kombination aus Geheimdienstarbeit, taktischen Täuschungen sowie koordinierter Panzer- und Infanterieunterstützung. Die erneut intensive Militäraktion deutet darauf hin, dass die Präsenz von Hamas-Kämpfern in Jabalya trotz früherer Siege der israelischen Armee größer sein könnte als vermutet.
Bereits im Herbst und vergangenen Mai hatte die IDF erklärt, Jabalya unter Kontrolle gebracht und weite Teile der Hamas-Strukturen zerstört zu haben. Damals wurden nach Angaben der IDF rund 12 Kilometer Tunnel gesprengt und bis zu 500 Terroristen getötet. Dennoch kam es in den letzten Tagen erneut zu Gefechten, bei denen zahlreiche Terroristen getötet und über 200 weitere verhaftet wurden.
Unerwarteter Widerstand
Die Behauptung der IDF, Jabalya endgültig von Terroristen befreit zu haben, steht durch die aktuellen Entwicklungen infrage. Gründe hierfür könnten die Fähigkeit der Hamas sein, Kämpfer als zivile Unbeteiligte zu tarnen, oder eine gezielte Rekrutierung jugendlicher Palästinenser, die in der Region oft von Armut und Hoffnungslosigkeit geprägt sind.
Der Fortbestand der Raketenangriffe aus Gaza unterstreicht die andauernden Schwierigkeiten: Trotz wiederholter Operationen gegen die Waffensysteme der Hamas konnten weder die Waffenarsenale vollständig zerstört noch der Beschuss eingestellt werden. Am Wochenende griff die IDF im Rahmen einer konzertierten Aktion zusammen mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet erneut Hamas-Zellen an, die sich unter anderem im Kamal-Adwan-Krankenhaus in Jabalya verschanzten. Dabei wurden mehr als 240 Kämpfer verhaftet.
Strategische Debatte um den Gaza-Streifen
Parallel dazu hält eine internationale Debatte über Israels langfristige Strategie an. Die IDF wird beschuldigt, schrittweise auf eine Entvölkerung des nördlichen Gaza-Streifens hinzuarbeiten, eine mögliche Umsetzung des sogenannten „Generalplans“. Dieser sieht die vollständige Evakuierung der nördlichen Hälfte Gazas vor, um Hamas logistisch und strategisch zu isolieren.
Während die israelische Regierung offiziell eine Umsetzung bestreitet, werfen Kritiker der internationalen Gemeinschaft vor, indirekt Druck auf die Operationen der IDF auszuüben. „Praktisch setzt Israel Teile dieses Plans um“, so eine Einschätzung internationaler Beobachter, „indem ganze Regionen wie Jabalya systematisch leergeräumt und von der Hamas befreit werden.“
Doch ob dies ausreicht, um die Hamas-Strukturen nachhaltig zu zerschlagen, bleibt unklar. Nach Jahren des Konflikts zeigt sich, dass die Hamas immer wieder in der Lage ist, trotz militärischer Niederlagen neue Kämpfer zu mobilisieren und Infrastruktur aufzubauen – ein zentrales Dilemma, das die Mission der IDF in Gaza weiterhin prägt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Montag, 30 Dezember 2024