Verhandlungen zwischen Israel und Hamas: Stillstand trotz Vermittlungsversuchen
Neue Gespräche zwischen Israel und Hamas stecken fest, während die Zeit für ein mögliches Abkommen bis zum Ende der Biden-Regierung knapp wird.
Die Hoffnung auf ein umfassendes Abkommen zwischen Israel und der Hamas ist durch einen erneuten Verhandlungsstillstand gedämpft worden. Laut Berichten von arabischen Vermittlern gegenüber dem Wall Street Journal scheinen die Gespräche keine wesentlichen Fortschritte zu machen. Ein potenzieller Deal für eine Geisel-Freilassung und eine temporäre Waffenruhe in Gaza bleibt vorerst unwahrscheinlich.
Insbesondere steht die Einigung über ein Abkommen unter einem zeitlichen Druck, da es als fraglich gilt, ob ein solcher Deal noch vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden erreicht werden kann. Die Hamas hat klar signalisiert, dass Gespräche über ein vollständiges Kriegsende erst in den späteren Phasen einer möglichen Vereinbarung stattfinden sollen. Derzeit liegt der Fokus der Terrororganisation auf einer zeitlich begrenzten Waffenruhe, der Freilassung von Sicherheitsgefangenen aus israelischen Gefängnissen und der Ausweitung humanitärer Hilfe für Gaza.
Laut den Berichten steht im Mittelpunkt der Verhandlungen ein Vorschlag über eine 60-tägige Waffenruhe im Austausch für die Freilassung von 30 Geiseln, die bestimmten Bedingungen entsprechen. Dennoch lehnt Israel laut den Vermittlern die Freilassung einiger von der Hamas geforderter Gefangener kategorisch ab. Medien spekulieren, dass es sich dabei unter anderem um Marwan Barghouti handeln könnte, einen führenden Vertreter der Fatah-Bewegung, der wegen seiner Rolle bei terroristischen Angriffen und mehreren Morden zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Zusätzlich erschweren die Forderungen und Taktiken der Hamas die Gespräche. So wurde bekannt, dass die Organisation die Freilassung von 12 der 34 von Israel benannten Geiseln verweigert hat. Stattdessen bietet sie an, 22 lebende Geiseln und 12 Leichname freizulassen. Auch das Fehlen einer vollständigen Liste der lebenden Geiseln seitens der Hamas hat laut Berichten zu weiteren Verzögerungen geführt.
Währenddessen hat die US-Regierung unter Präsident Biden ihre Zuversicht in einen künftigen Deal signalisiert. Doch laut dem Bericht des Wall Street Journal dürfte eine mögliche Einigung erst in der nächsten US-Regierungsperiode zustande kommen – vermutlich unter der Führung von Donald Trump, der bekannt für seine pro-israelische Haltung ist. Trump warnte in der Vergangenheit wiederholt, dass die Hamas „die Konsequenzen ihres Handelns tragen“ würde, sollten die Geiseln weiterhin festgehalten werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Mittwoch, 01 Januar 2025