Ägyptischer Islamist in Syrien verhaftet – Signal an Kairo?

Die syrischen Behörden haben einen ägyptischen Islamisten verhaftet, der in Drohvideos den Sturz des ägyptischen Präsidenten angekündigt hatte.

Die neuen syrischen Machthaber unter Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) haben Ahmed al-Mansour, einen ägyptischen Islamisten und ehemaligen Kämpfer gegen das Assad-Regime, festgenommen. Die Festnahme erfolgte aufgrund von Drohungen, die Mansour gegenüber der ägyptischen Regierung unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi geäußert hatte, wie aus Sicherheitskreisen bekannt wurde.

Mansour hatte in Videos angekündigt, dass Präsident Sisi das gleiche Schicksal ereilen werde wie den gestürzten syrischen Machthaber Bashar al-Assad. In einem dieser Videos posierte er vor einem Banner, das auf die „Revolutionäre des 25. Januar“ verweist – eine Gruppe, die sich auf den Sturz des ägyptischen Präsidenten Mubarak 2011 bezieht.

Signal an Ägypten

Die Verhaftung von Mansour dürfte von Kairo mit Interesse wahrgenommen werden. Ägyptische Sicherheitsquellen äußerten, dass zwar keine direkte Aufforderung zur Festnahme erfolgt sei, die Entwicklungen in Syrien aber Besorgnis in Kairo ausgelöst hätten. Besonders seitdem HTS die Macht übernommen hat, befürchtet die ägyptische Regierung eine Neuformierung islamistischer Gruppierungen, die gegen Ägypten agieren könnten.

Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty betonte bei einem Gipfel in Riad, dass die internationale Gemeinschaft die Sicherheit und Souveränität Syriens unterstützen müsse, um das Land nicht zu einem Rückzugsort für Terrorgruppen werden zu lassen. Unterdessen äußerte die ägyptische Medienlandschaft scharfe Kritik an der neuen syrischen Regierung und warnte vor einer Rückkehr des von Ägypten verbotenen politischen Islam.

Die Verhaftung Mansours könnte auch eine Botschaft der HTS an Kairo sein, die Unterstützung für den eigenen Herrschaftsanspruch in Syrien zu suchen, während Spannungen zwischen beiden Ländern zunehmen.

Autor: Redaktion
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Mittwoch, 15 Januar 2025