Korruptionsermittlungen gegen Teva: Arbeitsministerium geht Whistleblower-Hinweis nach

Korruptionsermittlungen gegen Teva: Arbeitsministerium geht Whistleblower-Hinweis nach


Das Arbeitsministerium hat eine Untersuchung gegen Teva Pharmaceutical Industries Ltd. eingeleitet, nachdem ein Mitarbeiter Korruptionsvorwürfe erhoben hatte. Die Affäre wirft Fragen zur Wirksamkeit des Schutzmechanismus für Hinweisgeber auf.

Korruptionsermittlungen gegen Teva: Arbeitsministerium geht Whistleblower-Hinweis nach

Das israelische Arbeitsministerium hat eine Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfen gegen Teva Pharmaceutical Industries Ltd. eröffnet. Anlass dafür ist eine Beschwerde, die 2024 von einem Mitarbeiter des Unternehmens eingereicht wurde. Der Informant hat offiziell beantragt, als Whistleblower anerkannt zu werden.

Aus offiziellen Daten geht hervor, dass zwischen 2021 und 2024 lediglich drei Beschwerden beim Arbeitsministerium eingingen. Nur die Anschuldigungen gegen Teva wurden zur weiteren Untersuchung weitergeleitet. Dies wirft Fragen auf, ob der Schutzmechanismus für Hinweisgeber effektiv genug ist oder ob mangelnde Bekanntheit eine Rolle spielt.

Das israelische Gesetz zum Schutz von Hinweisgebern soll Mitarbeiter, die Korruption oder Fehlverhalten in ihrem Unternehmen aufdecken, vor Vergeltungsmaßnahmen schützen. Verstöße gegen das Gesetz können mit bis zu drei Jahren Haft oder Geldstrafen von bis zu 75.300 NIS geahndet werden.

Das Ministerium ist zudem für die Durchsetzung dieses Gesetzes und mögliche strafrechtliche Schritte verantwortlich. Bislang führt es jedoch nur in seltenen Fällen Ermittlungen durch, und es gibt kaum Informationen darüber, wie Whistleblower ihre Rechte geltend machen können.

Der Fall gegen Teva kommt zu einem heiklen Zeitpunkt für das Pharmaunternehmen. Ende 2024 hatte das Unternehmen sich in den USA auf einen Vergleich geeinigt und eine Strafe von 450 Millionen Dollar akzeptiert. Die Vorwürfe umfassten unter anderem Preisabsprachen und betrügerische Praktiken im Zusammenhang mit dem führenden Medikament Copaxone.

Hiddai Negev, Vorsitzender der Bewegung für Informationsfreiheit, kritisierte die zögerliche Haltung der Behörden und betonte, dass der Schutz von Whistleblowern ein grundlegendes Instrument zur Korruptionsbekämpfung sein müsse. Bislang habe das Arbeitsministerium seine Verantwortung in diesem Bereich kaum wahrgenommen. Nun bleibt abzuwarten, ob die Ermittlungen gegen Teva zu einer stärkeren Durchsetzung des Whistleblower-Schutzgesetzes führen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Raysonho @ Open Grid Scheduler / Scalable Grid Engine - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92662329


Mittwoch, 29 Januar 2025

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