Radikalisierte Proteste in Quebec: Antisemitische Ausfälle bei Studentenstreik
Die pro-palästinensischen Proteste in Quebec, bei denen 85.000 Studenten auf die Straßen gingen, sorgten weniger durch ihre Botschaft als durch Einschüchterung, Vandalismus und antisemitische Parolen für Schlagzeilen.
Quebec wurde am Donnerstag Schauplatz alarmierender Szenen, als 85.000 Studenten aus 13 Universitäten und Colleges für zwei Tage streikten, um ihre Hochschulen zur finanziellen Trennung von Israel zu drängen. Was als Protest gegen israelische Politik begann, verwandelte sich jedoch in eine Plattform für radikale Hetze, Vandalismus und unverhohlenen Antisemitismus.
Organisiert von der Coalition de résistance pour l’unité étudiante syndicale (CRUES), die NATO und westliche Institutionen für das Leid der Palästinenser verantwortlich macht, zielte der Protest auf das Eröffnungsdatum der NATO-Konferenz in Montreal ab. CRUES warf der Allianz vor, eine "genozidale Agenda" gegen die Palästinenser zu unterstützen. Die Forderungen der Demonstranten wurden jedoch von gewalttätigem Verhalten und antisemitischen Parolen überschattet.
Gewalt und Einschüchterung
An der Concordia University in Montreal, wo sich der Hauptprotest abspielte, eskalierte die Situation schnell. Demonstranten blockierten alle zwölf Stockwerke des Hauptgebäudes, besprühten Schließfächer mit Parolen wie "Free Gaza" und beschädigten öffentliches Eigentum. Mülltonnen wurden umgestürzt, Türen eingeschlagen, und das Universitätsgelände glich einem Schlachtfeld. Ein Video zeigt Demonstranten, die "Es lebe die Intifada" riefen – ein Begriff, der in der Vergangenheit mit Gewalt gegen israelische Zivilisten verbunden war.
Die Universität sah sich gezwungen, eine Notfallwarnung herauszugeben, die Studenten und Mitarbeitern empfahl, ihre Standorte nicht zu verlassen, es sei denn, ihre Sicherheit sei unmittelbar bedroht. Dawson College, dessen Studenten ebenfalls am Protest beteiligt waren, sagte vorsorglich alle Kurse ab.
Antisemitische Hetze
Besonders besorgniserregend waren die offenen antisemitischen Äußerungen einiger Demonstranten. Vor dem Universitätsgebäude wurde ein maskierter Teilnehmer gefilmt, wie er pro-israelischen Gegendemonstranten zurief: „Die Endlösung kommt auf euch zu. Ihr wisst, was die Endlösung ist.“ Solche Aussagen, die direkt auf den Holocaust anspielen, haben nicht nur jüdische Gemeinden, sondern auch Beobachter entsetzt.
Auf der Straße vor der Concordia sangen hunderte Demonstranten pro-palästinensische Parolen, darunter „Von der Fluss bis zum Meer“, eine Phrase, die von Kritikern als Aufruf zur Zerstörung Israels interpretiert wird.
Die Hillel Montreal, eine jüdische Studentenorganisation, verurteilte die Proteste scharf: „Was hier als Streik getarnt wurde, war nichts anderes als eine koordinierte Kampagne aus Hass und Einschüchterung. Es ging nicht um politische Meinungsäußerung, sondern um die Verbreitung von Feindseligkeit und Radikalisierung.“
Zunehmende Radikalisierung auf Hochschulen
Die radikalen Proteste werfen erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Politisierung und Radikalisierung an Universitäten in Nordamerika. Hillel Montreal warnte vor einer "Hijackierung des Bildungssystems durch Extremisten". Auch die Universitätsleitung äußerte sich kritisch. In einer E-Mail an alle Studenten und Mitarbeiter rief die Concordia University dazu auf, „Gewalt in jeglicher Form zu verurteilen“ und betonte, dass Protestaktivitäten „nicht in kriminelle Handlungen wie Vandalismus oder Angriffe ausarten“ dürfen.
Trotz dieser Warnungen scheint die universitäre Führung den Ereignissen hilflos gegenüberzustehen. Viele jüdische Studenten berichteten von einem Gefühl der Unsicherheit und Isolation. Der Vorwurf: Statt den Dialog zu fördern, tolerieren Hochschulen zunehmend eine Atmosphäre, in der radikale Gruppen mit fragwürdigen Methoden ihre Agenda durchsetzen.
Die politische Dimension
Der Zeitpunkt des Streiks – zeitgleich mit der NATO-Konferenz – deutet auf eine geplante internationale Koordination hin. Auf Instagram lobte die Palestinian Youth Movement die Demonstrationen und schrieb: „Wir werden nicht aufhören, bis Palästina vollständig befreit ist, vom Jordan bis zum Mittelmeer.“ Solche Aussagen lassen wenig Raum für eine friedliche Lösung und zeigen die ideologische Verhärtung innerhalb der Bewegung.
Die Proteste in Quebec fügen sich in eine Serie von anti-israelischen Aktionen ein, die weltweit zunehmend radikaler werden. Kritiker warnen davor, dass solche Demonstrationen weniger mit legitimen politischen Forderungen als mit gezielter Provokation und Radikalisierung zu tun haben.
Die Proteste in Quebec sind ein alarmierendes Beispiel dafür, wie legitime politische Meinungsäußerung durch Gewalt, Vandalismus und antisemitische Hetze entwertet wird. Statt einen Dialog über die komplexe Situation in Israel und den Palästinensischen Gebieten zu fördern, scheinen diese Aktionen eher die Spaltung zu vertiefen. Hochschulen stehen vor der Herausforderung, klare Grenzen zu setzen und sicherzustellen, dass ihre Räume nicht für Radikalisierung und Einschüchterung missbraucht werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Freitag, 22 November 2024