Studie enthüllt Diskriminierung jüdischer und israelischer Bewerber auf dem US-Arbeitsmarkt

Studie enthüllt Diskriminierung jüdischer und israelischer Bewerber auf dem US-Arbeitsmarkt


Eine neue Studie zeigt alarmierende Benachteiligungen jüdischer und israelischer Bewerber in den USA. Sie müssen deutlich mehr Bewerbungen verschicken, um überhaupt eine Chance auf Rückmeldungen zu erhalten.

Studie enthüllt Diskriminierung jüdischer und israelischer Bewerber auf dem US-Arbeitsmarkt

Eine heute veröffentlichte Studie des ADL (Anti-Defamation League) Center for Antisemitism Research hat erschreckende Diskriminierungsmuster auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt aufgedeckt. Jüdisch-amerikanische Bewerber müssen im Durchschnitt 24 Prozent mehr Bewerbungen verschicken, um dieselbe Anzahl positiver Rückmeldungen wie Bewerber mit westlich-europäischem Hintergrund zu erhalten. Noch gravierender ist die Situation für israelisch-amerikanische Bewerber, die sogar 39 Prozent mehr Bewerbungen benötigen.

Ein Experiment, das Diskriminierung messbar macht

Für diese wegweisende Untersuchung führte der renommierte Arbeitsmarktforscher Bryan Tomlin, PhD, ein groß angelegtes Feldexperiment durch. Dabei wurden zwischen Mai und Oktober 2024 insgesamt 3.000 Bewerbungen für administrative Assistenzstellen in den USA verschickt. Die Bewerbungen waren identisch, unterschieden sich jedoch in einem entscheidenden Detail: den Namen, die entweder auf jüdisch-amerikanischen, israelisch-amerikanischen oder westlich-europäischen Hintergrund hinwiesen.

Tomlin erklärte, dass ohne eine solche Studie Diskriminierung oft schwer nachzuweisen sei. „Diese Untersuchung zeigt, dass jüdische und israelische Amerikaner möglicherweise allein aufgrund ihrer Identität von Jobmöglichkeiten ausgeschlossen werden, unabhängig von ihren Qualifikationen“, so der Experte.

Bedeutung für die Arbeitswelt

Jonathan A. Greenblatt, CEO der ADL, betonte die Tragweite der Ergebnisse: „In einer Zeit, in der antisemitische Vorfälle und Einstellungen zunehmen, zeigt diese Studie, wie tief verwurzelt Vorurteile auf dem Arbeitsmarkt sind. Arbeitgeber müssen antisemitische und anti-israelische Diskriminierung ernst nehmen, um eine gerechtere Arbeitswelt zu schaffen.“

Die Diskriminierung jüdischer und israelischer Bewerber ist oft subtil und schwer fassbar. Das Experiment liefert jedoch klare Beweise, dass Bewerber allein aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt werden.

Antisemitismus im Alltag – nicht nur ein Randproblem

Die Ergebnisse der Studie fügen sich in ein besorgniserregendes Gesamtbild ein. In den letzten Jahren gab es nicht nur vermehrt antisemitische Vorfälle, sondern auch eine Zunahme antisemitischer Einstellungen in der Gesellschaft. Besonders erschreckend ist, wie diese Vorurteile offenbar auch die Arbeitswelt beeinflussen.

Die ADL betont, dass die Studie ein erster Schritt sei, um das Problem messbar zu machen. Durch solche Untersuchungen könnten gezielt Maßnahmen entwickelt werden, um Diskriminierung entgegenzuwirken.

Was bedeutet das für Bewerber?

Die Ergebnisse sind ein Weckruf für alle jüdischen und israelischen Bewerber, aber auch für Arbeitgeber. Die Studie zeigt, dass Vorurteile tief in den Strukturen des Arbeitsmarktes verankert sind. Arbeitgeber sind aufgefordert, ihre Bewerbungsprozesse zu überdenken und sicherzustellen, dass Bewerber unabhängig von ihrer Herkunft faire Chancen erhalten.

Die Studie des ADL Center for Antisemitism Research zeigt auf erschreckende Weise, wie weit verbreitet Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt ist. Sie liefert wertvolle Erkenntnisse, die helfen können, Vorurteile zu bekämpfen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Für jüdische und israelische Bewerber bleibt jedoch der bittere Beigeschmack, dass ihre Chancen oft nicht von ihren Qualifikationen, sondern von Vorurteilen abhängen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Mittwoch, 04 Dezember 2024

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Folgen Sie uns auf:

flag flag

Newsletter