BDS-Bewegung: Besorgnis über neue Investitionsrichtlinien in der Bay Area
Jüdische Organisationen in der Bay Area äußern Besorgnis über neue Investitionsrichtlinien, die als Unterstützung für die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) gegen Israel interpretiert werden.
Jüdische Gruppen in der San Francisco Bay Area haben am Dienstag Alarm geschlagen, nachdem neue Investitionsrichtlinien des Alameda County und der San Francisco State University (SFSU) eingeführt wurden, die von lokalen Anti-Israel-Organisationen als Fortschritte in ihrem BDS-Kampf gegen Israel gefeiert wurden. Der Jüdische Gemeinschaftsrat der Bay Area (JCRC) erklärte, dass diese Investitionsrichtlinien ein Mittel sein könnten, um sozial verantwortliche Investitionen in eine Unterstützung von BDS umzuwandeln, obwohl Israel nicht explizit genannt wurde.
Die neue Investitionspolitik der San Francisco State Foundation beschloss, keine Direktinvestitionen in Unternehmen zu tätigen, die hauptsächlich in Waffenherstellung oder in Unternehmen involviert sind, die schwerwiegende Verstöße gegen internationales Recht oder Menschenrechte begehen. Diese Entscheidung wurde von der General Union of Palestine Students (GUPS) begrüßt, die gegen Firmen wie Lockheed Martin und Caterpillar protestiert hatten. GUPS nannte die Politik einen "Sieg" und forderte Universitätspräsidenten weltweit zur Unterstützung dieser Divestitionen auf.
Auch Alameda County, unterstützt von Aktivisten der Bay Area Divest, kündigte an, öffentliche Mittel in Höhe von 32 Millionen Dollar aus Unternehmen wie Caterpillar abzuziehen, da diese an der Zerstörung palästinensischer Häuser beteiligt seien. Caterpillar-Geräte werden angeblich vom israelischen Militär für Abrissarbeiten und Tunnelaufdeckungen genutzt, was den Aktivisten als Beitrag zu Kriegsverbrechen und Apartheid gilt.
Der JCRC äußerte die Befürchtung, dass diese breiten Richtlinien negativ auf israelische Unternehmen wirken könnten, insbesondere solche, die in den Bereichen Öl, Gas oder Waffenproduktion tätig sind. Während Israel nicht direkt benannt wird, könnten diese breiten Mandate auf israelische Unternehmen abzielen, was für die Sicherheit der jüdischen Gemeinde in der Bay Area problematisch sein könnte.
Trotz der Bedenken der JCRC stimmte man zu, dass diese Investitionsrichtlinien auf den ersten Blick eine geringe Auswirkung auf die israelische Wirtschaft haben könnten, da sie keine direkten Maßnahmen gegen Israel darstellen. Jedoch forderte die Gruppe, dass diese Entscheidungen nicht als Hintertür für die Durchführung von BDS-Maßnahmen gegen Israel genutzt werden sollten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild: Von Takver - originally posted to Flickr as Israel - Boycott, divest, sanction, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11924576
Donnerstag, 19 Dezember 2024