Eric Adams verteidigt umstrittene "Mein Kampf"-Äußerung trotz massiver Kritik
New Yorks Bürgermeister sieht sich wachsender Kritik ausgesetzt – doch er bleibt bei seiner Wortwahl.
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New York Citys Bürgermeister Eric Adams sorgt erneut für Empörung: Trotz heftiger Kritik verteidigte er am Mittwoch seine umstrittene Aussage, in der er den Druck auf seinen Rücktritt mit Adolf Hitlers „Mein Kampf“ verglich. Adams hatte die Bemerkung am Montag in Brooklyn gemacht, während er sich gegen Rücktrittsforderungen im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen verteidigte.
„Wenn man eine Lüge lange genug und laut genug erzählt, neigen die Menschen dazu, sie zu glauben“, sagte Adams und bezog sich damit auf eine Strategie, die Hitler zugeschrieben wird. Er fügte hinzu: „Und das ist genau das, was wir gerade erleben – ein modernes ‚Mein Kampf‘.“ Seine Äußerungen lösten einen politischen Sturm aus, insbesondere in der jüdischen Gemeinschaft.
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten: New Yorks Finanzkontrolleur Brad Lander, der jüdisch ist und gegen Adams in der demokratischen Vorwahl antritt, bezeichnete die Aussage als „Schande“. Der ehemalige Finanzkontrolleur Scott Stringer nannte sie „unsinnig, inakzeptabel und beleidigend“. Weitere Politiker warfen Adams vor, entweder antisemitisch oder völlig ahnungslos über die Bedeutung seiner Worte zu sein.
Auch die Organisation The Nexus Project, die sich mit Antisemitismus befasst, verurteilte seine Wortwahl als „unangemessen“. Doch Adams zeigte sich uneinsichtig: „Ich bin nicht in der Geschäft, die Wort-Polizei zu sein oder Leute zu canceln, nur weil sie etwas sagen“, sagte er in einem Interview am Mittwoch.
Die Kontroversen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für Adams. Nachdem die US-Regierung Korruptionsvorwürfe gegen ihn fallengelassen hat, unter der Bedingung, dass er bei einer Einwanderungsoffensive kooperiert, mehren sich die Rücktrittsforderungen. Mehrere seiner Stellvertreter sind bereits zurückgetreten, und Gouverneurin Kathy Hochul erwägt, ihn aus dem Amt zu entfernen.
Trotzdem hat Adams über die Jahre starke Verbindungen zu New Yorks jüdischen Gemeinden aufgebaut. Besonders in den ultraorthodoxen Vierteln Brooklyns genießt er Unterstützung. Er ist ein lautstarker Verfechter Israels und kritisiert seit dem 7. Oktober Demonstrationen gegen den jüdischen Staat in New York scharf. Zudem hat er sich für den Schutz jüdischer Einrichtungen und gegen antisemitische Straftaten starkgemacht.
Seine politische Zukunft bleibt jedoch ungewiss. Der öffentliche Druck wächst, doch Adams bleibt dabei: Er will Bürgermeister von New York bleiben – und seine Wortwahl scheint er ebenfalls nicht ändern zu wollen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Metropolitan Transportation Authority of the State of New York - https://www.flickr.com/photos/mtaphotos/51890115405/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=116046687
Freitag, 21 Februar 2025