Fast die Hälfte der Weltbevölkerung hegt antisemitische Ansichten

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung hegt antisemitische Ansichten


Eine aktuelle ADL-Umfrage enthüllt alarmierende Zahlen: 2,2 Milliarden Menschen weltweit zeigen antisemitische Einstellungen. Besonders junge Menschen verharmlosen den Holocaust zunehmend.

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung hegt antisemitische Ansichten

Die neueste Global-100-Umfrage der Anti-Defamation League (ADL) zeigt, dass antisemitische Einstellungen global zunehmen und sich zu einer gefährlichen Normalität entwickeln. Laut der Studie, die zusammen mit Ipsos und anderen Partnern durchgeführt wurde, vertreten 46 Prozent der Erwachsenen weltweit antisemitische Ansichten – eine erschütternde Verdopplung im Vergleich zur ersten Umfrage im Jahr 2014. Dies entspricht 2,2 Milliarden Menschen und markiert den höchsten je verzeichneten Wert.

Holocaust-Verharmlosung unter jungen Menschen

Besonders erschreckend ist der Befund, dass 20 Prozent der Befragten noch nie vom Holocaust gehört haben. Unter den 18- bis 34-Jährigen halten nur 39 Prozent die historische Genauigkeit des Holocausts für gesichert. Diese demografische Entwicklung spiegelt sich auch in einer höheren Prävalenz antisemitischer Einstellungen unter jungen Menschen wider: Während 50 Prozent der unter 35-Jährigen antisemitische Stereotypen teilen, sind es bei den über 50-Jährigen 13 Prozentpunkte weniger.

Regionale Unterschiede und alarmierende Werte im Nahen Osten

Die Umfrage zeigt deutliche regionale Unterschiede. Während Westeuropa (17 Prozent) und die USA (24 Prozent) vergleichsweise niedrige Werte aufweisen, herrschen im Nahen Osten und Nordafrika (76 Prozent) sowie in Asien (51 Prozent) besonders hohe antisemitische Einstellungen vor. Mit Index-Werten von 97 Prozent sind die Westbank, Gaza und Kuwait traurige Spitzenreiter, während Schweden (5 Prozent) und die Niederlande (8 Prozent) die niedrigsten Werte verzeichnen.

Handlungsbedarf und Lösungsansätze

Trotz dieser alarmierenden Zahlen glauben 57 Prozent der globalen Bevölkerung, dass Hass auf Juden ein ernsthaftes Problem ist. In diesem Konsens sieht die ADL Chancen für neue Ansätze, darunter stärkere Bildung über den Holocaust, Anti-Diskriminierungsgesetze und striktere Maßnahmen gegen antisemitische Hetze in sozialen Medien.

„Antisemitismus ist eine globale Krise, die wir dringend bekämpfen müssen,“ betont ADL-CEO Jonathan A. Greenblatt. Er fordert eine gesellschaftsübergreifende Strategie, um Judenhass weltweit effektiv entgegenzutreten. Die Global 100-Studie zeigt jedoch auch, dass die Mehrheit der Befragten positive Beziehungen zu Israel befürwortet: 71 Prozent unterstützen diplomatische Beziehungen mit Israel, und 67 Prozent lehnen Boykotte israelischer Produkte ab.


Autor: Redaktion
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Mittwoch, 15 Januar 2025

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